Die Dauerausstellung im neuen Bundeszentrum
Ein Überblick
Das Verhältnis von Stadt und Natur bewegt uns Menschen schon seit lange. Besonders einfach war es nie. Natur war dennoch immer ein Teil der Dörfer und Städte. Gärten gehörten zum Leben, zum Alltag stets dazu. Erst mit der Industrialisierung hat sich das geändert.
Vom Land kamen viele Menschen in die Stadt und trafen dort meist auf katastrophale Lebensbedingungen. Die Kleingartenanlagen halfen ihnen, die Not zu lindern, durch Selbstversorgung mit Obst und Gemüse, Erholung und echten Gestaltungsmöglichkeiten in der Gemeinschaft mit anderen.
Die Stadt gilt als das Gegenteil von Natur. Wenig Grün, dafür viel Verkehr, Lärm, Enge und Stress. Andererseits bedeutet Stadt: Kultur, Nähe, Dynamik und Veränderung. Vielen gefällt das. Und das enge Zusammenleben der Menschen in den Städten schützt die Natur durchaus vor noch mehr Zersiedelung auf dem Land. Vielen aber fehlt die Natur auch. Deshalb stellen sich Fragen: Müssen angesichts der Klimakatastrophe unsere Städte nicht selbst natürlicher und grüner werden?
Doch es gibt ein Problem: Die seit Jahrtausenden eingespielten Naturkreisläufe, Garanten des Lebens auf der Erde, sind aus dem Tritt. Die menschengemachte Klimakatastrophe verändert alles. Auf Hitzewellen und Dürre folgen Starkregen und Unwetter. Waldbrände und Orkane wechseln sich ab oder befeuern sich gegenseitig.
Naturnahes Gärtnern ist eine Möglichkeit, diesen Herausforderungen zu begegnen. Damit unsere Städte trotz des Klimawandels bewohnbar bleiben, brauchen wir mehr und besseres Grün für alle. Es geht also um Umweltgerechtigkeit, und Kleingärten sind dazu ein wichtiger Beitrag.
Mit dem eigenen Kleingarten übernimmt man persönliche Verantwortung für ein Stück Natur. Das macht Arbeit, aber auch Spaß. Denn Kleingärten sind zugleich grüne Freiräume in einer ansonsten doch sehr hierarchisch organisierten Stadt. Sie sind ein gutes Beispiel dafür, wie man öffentliche Belange und private Interessen auf eine gelungene Weise kombinieren kann.
Die neue Ausstellung möchte viele eher abstrakte Themen für Menschen unterschiedlicher Altersgruppen erlebbar machen und Impulse geben, wie man auch im Kleinen einen Beitrag für grünere, lebenswerte Städte leisten kann.
Es wird die Möglichkeit für Gruppenführungen und perspektivisch auch Tage für Besuche von Einzelpersonen geben.